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Im 1914 eröffneten Ausbesserungswerk wurden hauptsächlich Güterwagen instand gesetzt. Im Dezember 2004 wurde das Werk geschlossen, seitdem liegt das weitläufige Gelände mit Hallen, Schuppen, Verwaltungs- und Sozialgebäuden brach und verwildert.

Die Bauarbeiten für das Werk begannen 1911, vorher musste jedoch das in Teilen noch recht ursprüngliche, von zahlreichen Bachläufen und Sumpfzonen durchzogene Waldgebiet trocken gelegt werden. 1912 wurden die ersten Hallen aufgestellt. Im November 1913 wechselten die ersten Arbeiter und Beamte von in das neue Werk. Der 1. Weltkrieg hatte auch für das junge Werk Konsequenzen. Viele Arbeiter wurden zum Dienst eingezogen. Das verfügbare Personal rüstete u. a. Güterwagen zu Heereszwecken aus. Das Pensum war so groß, dass für leichtere Tätigkeiten rund 100 Frauen in der Werkstatt eingestellt wurden. Später kamen auch Kriegsgefangene zum Einsatz. 1919 wurden Dreherei und Schmiede vergrößert, Waschhaus und Kesselhaus gebaut. In der 1920 neu errichteten Lehrwerkstatt fand ab März 1921 der Unterricht statt.

In den 30er Jahre wurde das AW kontinuierlich erweitert. Gegen Ende des Jahrzehnts maß die Grundfläche 228 000 m², wovon 53 000 m² bebaut waren. Für den Eisenbahnbetrieb, das Rangieren und Umsetzen der Wagen standen 19 km Gleislänge mit 71 Weichen zur Verfügung. Eine Vergrößerung der Richthalle musste aufgrund des 2. Weltkriegs aufgeschoben werden. Das AW wurde mehrfach von Bomben getroffen und teilweise stark beschädigt.

In den 80er Jahren kursierten Planungen der Deutschen Bahn, fünf ihrer neun Ausbesserungswerke für Güterwagen stillzulegen, dieses AW war auch im Gespräch. Ab Mitte der 90er Jahre verdichteten sich diese Pläne, was zu einem langjährigen Kampf der Belegschaft und des Betriebsrats um die Erhaltung der Arbeitsplätze führte. Im April 2004 arbeiteten noch 134 Eisenbahner im AW. Am 30. Dezember des Jahres traten die verbliebenen sechs Mitarbeiter ihre letzte Schicht an.

 

Besucht im März 2014